Vor 80 Jahren begannen die Sterne über dem Kreml in Moskau zu leuchten

Seit dem 17. Jahrhundert befanden sich auf den Spitzen der Türme des Kreml in Moskau Doppelkopfadler. Bereits Lenin hatte die Idee, diese zu ersetzen. Man erwog damals, statt der Adler Flaggen anzubringen. Ganz genaue Erkenntnisse gibt es nicht, aber wahrscheinlich setzte sich Ende der dreißiger Jahre Leo Trotzkij mit der Idee Sterne anzubringen durch. Im Jahr 1937 leuchteten dann die sowjetischen fünf-zackigen Sterne zum ersten Mal über dem Kreml in Moskau.

Den fünften Stern installierte man 1937 schließlich auf dem Wasserturm (Wodowswodnaja-Turm).

Im Jahr 1935 montierte man die ersten Sterne. Verziert mit Halbedelsteinen wog jeder Stern über eine Tonne – der Querschnitt des größten Sternes betrug 4,5 Meter. Die Befestigung auf den zwischen 52 und 72 Meter hohen Türmen war eine große Herausforderung. Die damaligen Ingenieure erdachten sich dafür eine spezielle Hebevorrichtung.

Bereits 1937 beschloss man, die Sterne zum Leuchten zu bringen.  Am 2. November 1937 entzündete man erstmals die neuen Sterne aus Rubinglas. Zu jedem Stern gehört das ca. drei Meter große Grundgerüst (außer Stern Erlöserturm) und eine zweifache Verglasung. Innen Milchglas, außen ca. 6 mm starkes Rubinglas. Sie leuchten dadurch auch im grellen Sonnenlicht rot. Am Tag ist das Licht intensiver als nachts. Im Inneren jedes Sterns befinden sich Leuchtmittel mit zwei Glühwendeln. Fällt eine aus, schaltet das System auf die andere um. Obwohl der Stern des Erlöserturmes größer ist als die anderen, scheinen alle Sterne gleich groß zu sein. Alle Sterne drehen sich im Wind wie Windfahnen. Die einmalige Befestigung lässt sie selbst bei starkem Wind nicht abstürzen. Vom Kontrollzentrum im Troitzkij-Turm aus überwacht man die Sterne. Eine Reinigung erfolgt alle 5 Jahre.

In den 80 Jahren seit ihrem ersten Aufleuchten, erloschen die Sterne nur zwei Mal. 1941, mit dem Ausbruch des Krieges, deckte man die Sterne mit Planen ab. Trotzdem wurden sie stark in Mitleidenschaft gezogen, weshalb man sie 1945 zur Restauration abnahm. Bereits 1946 leuchteten sie wieder. Während der Dreharbeiten zum Film „Barbier von Sibirien“ 1998 erloschen die Sterne dann noch einmal.

Einer der ersten Sterne mit Halbedelsteinen funkelt noch heute über der russischen Hauptstadt. Er wurde nach der Demontage auf der Spitze des Nördlichen Flusshafens von Moskau installiert.

Sollten Sie zum Vergleich den Doppelkopfadler sehen wollen, schauen sie doch mal auf das Historische Museum. Dort ist er seit 1997 wieder angebracht.

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